Big brother is watching you!
Alles beginnt mit einer normalen WG-Situation. Doch als der große Bruder einer der Bewohner:innen plötzlich in der WG auftaucht, wandelt sie sich schnell zu einer Art Überwachungsstaat. Ein Gefühl von ständiger Beobachtung breitet sich aus, sogar in die privaten Räume dringt der Gast ein. Wo bisher Probleme wie der Putzplan diskutiert wurden, muss man sich plötzlich Sorgen machen, dass der Besucher die Unterwäsche durchwühlt oder einen auf dem Weg zur Arbeit verfolgt. Das Wissen, das er über die Leben der Anderen sammelt, dient dem Bruder dazu, sie besser kontrollieren zu können. Die Abhängigkeit, die er durch seine Routinen bewirkt, bemerken seine Mitbewohner:innen jedoch erst, als es zu spät ist.
Die Choreografin Katja Wachter erarbeitet mit dem Bachelorstudiengang Schauspiel Felicia Zellers Stück "Ich, dein großer analoger Bruder, sein verfickter Kater und du". Die neun Studierenden überführen die mitreißende Dynamik des Textes in eine Kombination aus Bewegung und Sprache. Schnelle Themenwechsel, hohes Tempo und der ständige Druck der Überwachung: Was im Internet zur Normalität geworden ist, übersetzt die Inszenierung mit Fokus auf die Körperlichkeit in den analogen Raum.
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