- „Sarah Kanes ‚4.48 Psychose‘, geschrieben kurz vor ihrem Suizid mit 28 Jahren in der Psychiatrie, […] lässt sich schon als gesprochenes Schau-Spiel kaum aushalten. Aber in Philip Venables' 2016 uraufgeführter Kammeroper von sechs jungen Frauen gesungen und gesprochen, geflüstert und geschrien, gleichzeitig oder alleine, mit Tönen vom Band oder nur auf der großen Trommel skandiert und der Text als Obertitel in der Reaktorhalle rhythmisiert dazu geblendet, geht das Ganze noch mehr unter die Haut.“
- „Sechs Frauen (Elisabeth Freyhoff, Laura Mayer, Tamara Obermayr, Harpa Ósk Björnsdóttir, Julia Pfänder, Katya Semenisty) singen und spielen bewundernswert intensiv die verschiedenen Aggregatzustände einer Seele, die mit sich selber im Clinch liegt“
- „Balázs Kovalik inszeniert auf abgesenkter Spielfläche, um die auf vier verspiegelten Seiten das Publikum sitzt, 90 pausenlose Minuten: fast abstrakt, mit raffinierter Licht-Regie und ganz konzentriert auf die Choreografie der sechs Sängerinnen“
Süddeutsche Zeitung: Dunkle Stunde vor Sonnenaufgang, 24. Oktober 2023
- „Der eher brutale Raum mit seinen Betonwänden ist für dieses Stück ideal, und die so kraftvolle wie laute Musik rückt dem um das szenische Geschehen und das kleine Orchester herum platzierten Zuhörer in sehr direkter Weise auf die Haut.“
- „Das auf Neue Musik spezialisierte Ensemble der gelbe klang unter Maria Fitzgerald begleitet kompetent und farbig.“
Abendzeitung München: Den Weltschmerz herausschreien, 25. Oktober 2023
- „[S]o lässt sich auch die beachtliche Leistung, die Elisabeth Freyhoff, Laura Mayer, Tamara Obermayr, Harpa Ósk Björnsdóttir, Julia Pfänder und Katya Semenisty hier abliefern, kaum einzeln betrachten. Jede von ihnen bekommt zwar ihren Moment im Rampenlicht, aber die größte Intensität erreicht der Abend immer dann, wenn sich die Stimmen virtuos miteinander vereinen: Wenn das Sextett in perfektem Einklang Kanes erschütternde Texte rezitiert“
- „Regisseur Balász Kovalik hat sich dafür von Sebastian Ellrich einen von vier Seiten einsehbaren, klaustrophobischen Versuchsraum bauen lassen, in dem das Duo assoziative Bilder inszenierte, die in einem hoch emotionalen Finale münden, wenn zum Suizid die zuvor wild aufbrausende Musik plötzlich zu einer zunehmenden unbehaglichen Ruhe findet. Danach langes betroffenes Schweigen, ehe sich die Sängerinnen zum verdienten Applaus endlich in den Armen liegen dürfen.“
Münchner Merkur: Vereint in Zerrissenheit, 25. Oktober 2023