Das Gegenteil von Modellbau: Die letzte Jahresausstellung des Studiengangs Bühnenbild vergrößerte Alltagsgegenstände ins Monströse. Ob Zigarettenstummel, Papiertaschentuch oder Kamm, banale Dinge wurden groß und begannen in der schieren Vergrößerung neue ästhetische Qualitäten zu entwickeln und in ihrem assoziativen Zusammenspiel Geschichten zu erzählen. Ein Stück Sahnetorte erweckt dann Ekel; eine Gabel erhebt sich drohend; die Goldkrone eines maroden Zahnes erscheint ungewohnt edel. Metallkleiderbügel, Earphones oder Bohrmaschine verlieren ihre Zuhandenheit, ihren Gebrauchswert und werden zu Skulpturen, die den Besucher auffordern sich ihnen gegenüber neu zu positionieren.
Gleichsam wurde ein sozialer Raum der Interaktion geschaffen, ein Ort der Kommunikation, der die Besucher einlädt zwischen den Objekten zu verweilen. Ein Innenraum wurde zum Außenraum, ein Picknick im Grünen, denn nachts ist es kälter als draußen.