Hast Du einen solchen Zufluchtsort? Und was verbindest Du dabei mit dem Begriff „Freiheit“?
Jihoon Son:
"Freiheit heißt für mich, dass ich über mein eigenes Handeln entscheiden kann – allerdings nur, solange es niemandem schadet. Derzeit ist mein Zufluchtsort mein Zuhause. Sobald ich außerhalb unterwegs bin, muss ich Deutsch sprechen, was mich noch immer nervös macht. Wenn ich aber zu Hause bin, unterhalte ich mich mit meiner Frau auf Koreanisch – das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit."
Franziska Weber:
"Ich muss bei dem Begriff Freiheit immer zuerst daran denken, dass meine persönliche Freiheit Grenzen hat – und zwar da, wo die Freiheit meines Nächsten anfängt. Das schränkt mich überhaupt nicht ein, ist für mich aber ein wichtiger Grundsatz für ein gemeinsames Miteinander. Mein Zufluchtsort ist mein eigener Kopf, meine eigene Fantasie – die auch immer beflügelt ist von der Kunst, vor allem von der Musik."
Fee Suzanne de Ruiter:
"Frei zu sein bedeutet, keine Angst zu haben und einfach in dem Moment zu sein, in dem ich gerade lebe. Zuflucht fand ich immer in der Musik – sobald ich sang, fühlte ich mich befreit. Seit der Gesang zu meinem Beruf geworden ist, hat sich das gewandelt. Wenn ich jetzt eine Pause brauche, „flüchte“ ich in alltägliche Dinge, auf die ich mich dann ganz konzentriere. Ich treffe gerne Freunde, koche oder trinke mal einen guten Wein – das ist wahrscheinlich die Fluchtmethode des 21. Jahrhunderts und auf jeden Fall weniger dramatisch als in der Oper …"