ENOA Board Meeting in Warschau

 

ENOA – diese vier Buchstaben stehen für "European network of opera academies". Und dahinter verbirgt sich ein lebendiges Netzwerk, das auf Wunsch verschiedener europäischer Akademien, Festivals und Opernhäuser entstanden ist und seit 2011 vom Kulturprogramm der Europäischen Union unterstützt wird.

Ziel ist es, junge Opernmacher aus den Bereichen Gesang, Komposition, Regie, Bühnenbild und Dramaturgie zu fördern und sie besser untereinander zu vernetzen. Dies geschieht mit Workshops, die von den verschiedenen Partnerinstitutionen angeboten werden, aber auch mit der Realisierung gemeinsamer Produktionen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erarbeitung und Verbreitung zeitgenössischer Opernwerke. In den vergangenen Jahren haben rund 1000 junge Künstler an den Workshops teilgenommen, darunter auch Studierende der Theaterakademie August Everding.

Das "ENOA board" trifft sich etwa viermal im Jahr, um Ideen zu entwickeln und die gemeinsamen Programme zu diskutieren und zu verabschieden. Dieses Mal versammelten wir uns in Warschau – das Teatr Wielki, die polnische Nationaloper, hat das Treffen für uns ausgerichtet. Schon bei der letzten Tagung in Ghent wurde eine neue Projektreihe initiiert, die Künstler dazu inspirieren soll, Musiktheaterprojekte zu entwickeln, die sich mit dem Mythos von Orpheus auseinandersetzen. Zwölf kleinere Produktionsteams aus verschiedenen Ländern Europas hatten erste Ideen eingereicht. Gemeinsam haben wir entschieden, welche Konzepte wir nun weiterverfolgen. Eines dieser "Orfeo-Projekte" wird bereits bei der diesjährigen Münchener Biennale uraufgeführt! Wir freuen uns ganz besonders, dass hierbei auch Studierende der Theaterakademie August Everding mitwirken werden.

Ein weiteres Diskussionsthema betraf die unmittelbare Zukunft des ENOA-Netzwerkes. Die Projektförderung der EU lief zunächst von 2011 bis 2016, ein neuer Antrag für die Jahre 2016-2020 wurde eingereicht und natürlich hoffen wir nun sehr, dass die EU unser ENOA-Programm auch weiterhin unterstützen wird. Es soll dann den neuen Titel "Young opera makers programme" tragen.

Wie stets haben wir auch über kommende konkrete Projekte gesprochen und vom Stand aktueller Planungen berichtet. So wird vom 4. bis zum 9. April ein ENOA-Workshop in der Theaterakademie stattfinden, bei dem Komponisten, Sänger, Regisseure und Dramaturgen von der Hochschule für Musik und Theater München und von der Theaterakademie sowie Künstler aus dem ENOA-Netzwerk kurze Musiktheaterszenen für ein junges Publikum entwickeln. Auch die anderen Partner bieten viele interessante Programme an, z.B. veranstaltet das Festival in Aix-en-Provence wieder einen "Opera creation workshop".

Am Abend des 26. Januar hatten wir die Möglichkeit, ein Konzert des Opernstudios des Teatr Wielki mitzuerleben, anschließend besuchten wir gemeinsam eine Vorstellung von Mozarts La clemenza di Tito mit so wunderbaren Sängern wie u.a. Anna Bonitatibus. Mit vielen neuen Ideen und Plänen im Gepäck traten wir am nächsten Mittag unsere Heimreise an und sind gespannt auf alle weiteren Aktivitäten mit und dank ENOA.

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