130 Jahre lang hat Franz von Suppés Operette Der Teufel auf Erden friedlich in der Vergessenheit geschlummert – doch nun wird die Revolution der Teufel erneut die Hölle aus dem Gleichgewicht bringen! Ein Bericht von den ersten Probentagen.
Gemeinsam mit ihrem Team werden die Studierenden Till Kleine-Möller (Regie) und Tom Smith (Komposition) Franz von Suppés Operette nun also zu neuem Leben erwecken. Doch worum geht's? In der Unterwelt herrscht Revolution. Der Höllenfürst Satanas sieht sich genötigt, mit seinem Haushofmeister Mephisto auf die Erde zu gehen, um seine drei Teufelsminister zu finden, damit diese ihm helfen den Aufstand zu zerschlagen. Doch oben angelangt treffen sie auf allerhand Intrigen, verbotene Liebschaften, Korruption … – wie soll man bei so viel Schlechtheit noch einen Teufel erkennen?!
Dieser Frage hat sich das Teufel-Team angenommen und es sich zum Ziel gesetzt nicht nur Suppés Operette, sondern das gesamte Genre aus seinem Dornröschen-Schlaf zu erwecken. Dazu haben sie Der Teufel auf Erden einer radikalen Verjüngungskur unterzogen: Das Orchester wurde zur vierköpfigen Band aus Schlagzeug, Bass, E-Gitarre und Synthesizer; Walzer und Märsche sind kurzerhand in Jazz und Bebop umgearbeitet worden, und auch die Figuren bekamen neues Leben eingehaucht.
Wie dieses ambitionierte Vorhaben gelingen soll, stellte das Produktionsteam am vergangenen Freitag in ihrer Konzeptionsprobe vor. Und eines machten sie dort schon deutlich: Es wird viel Unkonventionelles, viel Komisches und vor allem viel, viel Glitzer geben!
Nach ersten musikalischen Vorproben beginnt nun erst einmal die sechseinhalbwöchige Probenzeit, in der die zwölf Darsteller aus den Bereichen Operngesang, Musical und Schauspiel gemeinsam mit dem Kreativ-Team die Teufelswelt lebendig werden lassen.
Um Ihnen die Wartezeit bis zur Premiere am 1. Juli 2016 im Akademietheater zu verkürzen, werde ich als Dramaturgin dieser Produktion Sie in den kommenden Wochen mit regelmäßigen Beiträgen zu den Entwicklungen aus der Teufelswelt auf dem neuesten Stand halten und Ihnen Einblicke hinter die Kulissen geben. So können Sie sich beispielsweise auf erste Höreindrücke von den musikalischen Proben, Kostproben aus der Choreographie und in der nächsten Woche auf ein Interview mit dem Suppé-Biografen und Musikwissenschaftler Hans-Dieter Roser freuen, dass ich mit ihm in Wien geführt habe.