"Die Glorreichen": Miriam und Timothy erzählen

Wenn am 12. Juli Die Glorreichen im Akademietheater ihre Premiere feiern, liegen hinter den Darstellerinnen und Darstellern wochenlange Proben. Für LEO, das queere Magazin der Stadt München, haben sich Miriam Neumaier und Timothy Roller Zeit für ein Interview genommen.

„Die Glorreichen" ist die Geschichte einer Schauspieltruppe im 17. Jahrhundert. Was hat das denn mit uns heute zu tun?

Timothy Roller: Ziemlich viel! Die Commedia dell?arte ist ja die Basis von so vielem, was auch heute noch auf der Bühne oder im Film zu sehen ist: Ob Mr. Bean, Roadrunner oder irgendwelche Slapstick-Komödien – das alles hat seinen Ursprung bei den fahrenden Schauspielern des 17. Jahrhunderts.

Miriam Neumaier: Und es funktioniert auch heute noch: Wir gehen in unserer Produktion wirklich „back to basics" – Masken und Pantomime werden auch bei uns eine große Rolle spielen. Und es wird natürlich lustig!

Wie ist denn die Inszenierung?

Miriam: Sehr reduziert. Die Bühne besteht eigentlich nur aus zwei Drehscheiben und einigen Vorhängen – der Rest bleibt der Fantasie der Zuschauer überlassen.

Und wie ist die Musik?

Timothy: Stephen Flaherty, der Komponist, hat eine sehr farbenreiche, abwechslungsreiche Musik geschrieben. Da ist alles dabei von Kabarett-Songs über barocke Zitate bis hin zu richtigen Disney-Songs. Neben uns sieben Darstellern auf der Bühne gibt es auch noch eine siebenköpfige Band, die für den richtigen Sound sorgen wird.

Ihr seid beide Master-Studierende im Musical an der Theaterakademie August Everding. Wie arbeitet sich's da?

Miriam: Toll ist, dass wir hier als Musical-Darsteller nicht allein sind, sondern dass es hier insgesamt acht Studienfächer gibt. Wir können also auch mal schauen, was die Schauspieler oder die Opernsänger machen. Das ist sehr bereichernd.

Timothy: Durch die vielen Studiengänge wird man hier nicht zum Fachidioten, sondern wirklich zum Künstler ausgebildet. Und das Umfeld ist sehr professionell. Eigentlich merke ich in der Produktion keinen Unterschied zu einem „normalen“ Theater.

Als junge Künstlerin und junger Künstler in München – wie ist das so?

Miriam: München ist ja meine Heimatstadt, das macht vieles einfacher. Bei meinen bisherigen Engagements in Hamburg und Nürnberg gab es immer nur die Arbeit am Theater. Es tut gut, nach den Proben zu meinem Freund nach Hause kommen zu können.

Timothy: Ich bin erst vor ein paar Monaten aus Essen hierher gezogen. Hier ist es schon ganz anders als im Ruhrpott, und leider auch sehr teuer – aber eben auch irrsinnig schön.

Wo trifft man euch außerhalb der Akademie? Was sind eure Lieblingsorte in der Stadt?

Miriam: (lacht) Also, die letzten Wochen oft bei jemandem von uns zu Hause. Da haben wir immer alle zusammen „Germany's Next Topmodel“ geguckt.

Timothy: Oder unser Lieblingsasiate auf der Einsteinstraße, direkt um die Ecke von der Theaterakademie. Und ganz klar: der Englische Garten oder die Isar – aber mit dieser Liebe bin ich in dieser Stadt nicht allein!

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