„Vor fast 60 Jahren das Festspielhaus in Bayreuth, nun zur Markgräfin im Opernhaus. Was für ein Weg!“ resümiert Anja Silja ihr Engagement. „Außerdem ist es mir eine große Freude, mit jungen Kollegen auf der Bühne zu stehen.“
Johann Adolf Hasses Oper Artaserse eröffnete bereits 1748 das neu erbaute Markgräfliche Opernhaus – 270 Jahre später greift Regisseur Balázs Kovalik in seiner Inszenierung die Entsprechungen zwischen dem Werk Hasses und dem Leben Wilhelmines wieder auf und lässt die Markgräfin in Gestalt von Anja Silja auf der Bühne wiederauferstehen: Die Biografie der preußischen Königstochter und die Handlung von Hasses Oper haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten, die sich in der Inszenierung widerspiegeln.
Unter der Leitung von Michael Hofstetter musiziert mit der Hofkapelle München das bedeutendste Orchester für historische Aufführungspraxis im süddeutschen Raum. Auf der Bühne agieren neben Anja Silja die jungen Opernsängerinnen und -sänger aus der Theaterakademie August Everding, die anlässlich der Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses eng mit der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung kooperiert.
Professor Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Theaterakademie, über das Engagement: „Es ist uns eine Ehre und Freude, dass wir die große Künstlerin Anja Silja für unsere außergewöhnliche Produktion gewinnen konnten. Anja Silja war die Protagonistin Wieland Wagners, der die Opernregie revolutionierte. Von ihren reichen Bühnenerfahrungen können die jungen Sängerinnen und Sänger nur profitieren. Sie ist ein Glücksfall für die Theaterakademie.“
Anja Silja wurde 1940 in Berlin geboren. Bereits 16-jährig debütierte sie als Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia am Staatstheater Braunschweig, es folgten Engagements in Stuttgart und Frankfurt sowie an der Wiener Staatsoper und beim Festival d'Aix-en-Provence. Zunächst sang sie in erster Linie das Mozart-Repertoire, wechselte dann jedoch schnell ins dramatische Fach und übernahm Rollen wie Santuzza (Cavalleria Rusticana), Leonora (La forza del destino) oder Turandot. 1960 begann ihre internationale Karriere bei den Bayreuther Festspielen mit der Partie der Senta in Wagners Der fliegende Holländer. Es folgten die zentralen Wagner-Rollen wie Elsa (Lohengrin), Elisabeth und Venus (Tannhäuser), Eva (Die Meistersinger von Nürnberg), Brünnhilde (Der Ring des Nibelungen) und Isolde. Ihr breitgefächertes Repertoire umfasste Partien wie Salome und Herodias (Salome), Elektra und Klytämnestra (Elektra), Amme (Die Frau ohne Schatten), Lulu, Marie (Wozzeck) oder Leonore (Fidelio). In späteren Jahren galt ihr Hauptinteresse den Opern Leoš Janáceks, mit denen sie Triumphe feierte. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren Anja Siljas Karriere, die sie an alle wichtigen Bühnen der Welt führte. Zuletzt trat sie in der Uraufführung von HK Grubers Geschichten aus dem Wiener Wald bei den Bregenzer Festspielen und im Theater an der Wien sowie mit Arnold Schönbergs Gurreliedern in der Elbphilharmonie unter Kent Nagano auf.
Artaserse
Oper von Johann Adolf Hasse
Mit Texten der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth
Libretto von Pietro Metastasio
Vorstellungen im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth
Sa 14.04.2018, 19.00 Uhr (ausverkauft)
So 15.04.2018, 15.30 Uhr (ausverkauft)
Vorstellungen im Cuvilliéstheater München
Fr 11.05.2018, 19.30 Uhr Karten
So 13.05.2018, 19.30 Uhr Karten
Di 15.05.2018, 19.30 Uhr Karten