„In den von ihr [Laura Mangels] betreuten Produktionen an der Theaterakademie zeigt sich die große Bandbreite ihrer Interessen und Fertigkeiten, allen voran das genre- und disziplinübergreifende Denken und Arbeiten. Hierzu zählen etwa die Audioinstallation Auf ewig unser Gestern und eine Performance basierend auf Thomas Köcks paradies fluten; mit der Regisseurin und Theaterakademie-Absolventin Sapir Heller hat sie zudem bereits zwei Produktionen am Münchner Volkstheater konzipiert bzw. realisiert. […] Laura Mangels ist eine Vermittlerin, sie baut Brücken zwischen Kunst und Publikum. Ihre Texte zeugen von der Freude des Sich-Mitteilens, sie sind klar und elegant geschrieben und vermeiden Floskeln und intellektuelles Geschwurbel. […] Mit Laura Mangels zeichnet die Jury eine Dramaturgin aus, die mit Haltung, Mut und Lust an der Auseinandersetzung in eine viel versprechende Zukunft am Theater startet und die sicherlich alle Strukturen, in denen sie wirkt, zum Besseren verändern wird. Wir gratulieren indirekt auch dem Theater Regensburg, das sich eine so wache, kluge und auch kritische Mitstreiterin an Bord geholt hat.“ (aus der Laudatio der Jury)
Bereits im Vorfeld der Verleihung haben die diesjährigen Nominierten Leonie Jasper, Laura Mangels und Teresa Martin eine Entscheidung getroffen: „Da wir viel und gerne zusammen – und bisweilen auch kollektiv – gearbeitet haben, haben wir als Nominierte beschlossen, das Preisgeld teilen zu wollen. Wir durften so viel voneinander und miteinander lernen, dass sich dieser Schritt geradezu wie eine logische Konsequenz anfühlt. Wir möchten uns daher sowohl für das Stiften und Verleihen des Klaus Zehelein-Preis, der dramaturgischer Arbeit Sichtbarkeit verleiht, als auch für die wichtige und tolle Zeit, die wir an der Theaterakademie August Everding gemeinsam verbringen durften, herzlich bedanken!“
Namensgeber des von der Lo Eitle-Stiftung initiierten und in diesem Jahr mit 4.500,- € dotierten Nachwuchspreises ist einer der erfolgreichsten Dramaturgen und Intendanten des deutschen Musiktheaters. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit Michael Gielen an der Frankfurter Oper und 15-jähriger Intendanz an der Staatsoper Stuttgart leitete Professor Klaus Zehelein von 2006 bis 2014 die Theaterakademie August Everding in München. Als Studiengangsleiter prägte er nicht zuletzt die Dramaturgie-Ausbildung mit seiner Vorstellung einer kollektiven Ästhetik des Theaters nachhaltig.
Neben Prof. Klaus Zehelein gehörten Prof. Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Theaterakademie August Everding, Ute Gröbel, Künstlerische Leitung des Hoch X, Dr. Kathrin Mädler, Intendantin der Landestheater Schwaben, sowie Benedikt Stampfli, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper, der Experten-Jury an, die aus den drei Nominierten Laura Mangels wählte. Der Klaus Zehelein-Preis wird jährlich im Rahmen der Studienjahreröffnung an der Theaterakademie August Everding vergeben.
Weitere Informationen
Dem Geiste seines Namensgebers entsprechend und überdies eine Lücke in der Landschaft der Förderpreise füllend, prämiert der Klaus Zehelein-Preis Nachwuchsdramaturginnen und -dramaturgen an der Theaterakademie August Everding für besondere Fähigkeiten und Leistungen. Er dient ihrer Unterstützung während des Studiums ebenso wie beim Start in eine erfolgreiche Theaterlaufbahn. Die Bedeutung der im Hintergrund wirkenden Dramaturginnen und Dramaturgen für das Theater sichtbarer und ihren Beruf in der öffentlichen Wahrnehmung bewusster zu machen, ist Ziel des Klaus Zehelein-Preis.
Master-Studiengang Dramaturgie an der Theaterakademie August Everding
Die Dramaturgie-Ausbildung an der Theaterakademie August Everding ist von diesem Leitbild geprägt. Sie verbindet die Theorie des theaterwissenschaftlichen Studiums an der LMU mit der Praxis an der Theaterakademie. Klaus Zehelein hat als langjähriger Leiter den Studiengang zu einem Raum intellektueller und künstlerischer Entfaltung gemacht – die Erfolge seiner Studentinnen und Studenten sprechen für ihn. Seit 2015 wird der Master-Studiengang von Prof. Hans-Jürgen Drescher geleitet.
Theaterakademie August Everding
August Everding (1928-1999) hat 1993 die nach ihm benannte Theaterakademie in München gegründet. Seit dem Studienjahr 2014/2015 wird die Akademie, mit Sitz im Prinzregententheater, von Prof. Hans-Jürgen Drescher geleitet. Das einzigartige Kooperationsmodell legt den Grundstein für eine umfassende künstlerische Ausbildung und bietet (Spiel-)Raum für die Entwicklung eines Theaters der Zukunft. Mit derzeit acht Studiengängen und drei professionell ausgestatteten Theatern ist die Theaterakademie August Everding die größte Ausbildungsstätte für Bühnenberufe im deutschsprachigen Raum und Sprungbrett auf die Bühnen der Welt. Die Studierenden schließen ihr Studium mit einem Bachelor oder Master ab. Spielstätten sind das Prinzregententheater, das Akademietheater und das Akademiestudio. Kooperationspartner sind die Hochschule für Musik und Theater, die Ludwig-Maximilians-Universität, die Hochschule für Fernsehen und Film, die Akademie der Bildenden Künste sowie die Bayerischen Staatstheater.